Hallo, ich bin Van und wohne hier seit mehr als einem halben Jahr im Schollheim. Wie war mein Einzug? Die Straße war sehr ruhig, die Uni wegen Corona geschlossen. Manchmal habe ich Leute mit Masken auf der Straße oder in Geschäften gesehen. Schließlich habe ich das Schollheim gefunden. Schön war das Gefühl, den Schlüssel in der Hand zu halten. „Endlich ein eigenes bezahlbares Zimmer“. Beim Versuch die Flurtür zu öffnen habe ich mich verletzt. Nett, dass ich gleich danach von der Verwaltung ein Pflaster haben konnte. Mein Zimmer befindet sich im 1.Stock neben der Toilette (was auch praktisch ist), mit einer besonderen Zimmernummer und einer schönen Aussicht.
Ich bin froh, dieses Zimmer zu haben, obwohl ich nicht die allererste in diesem Zimmer bin, aber die allererste, die hier schläft. Mein Zimmer war vorher nämlich ein Badezimmer. Allerdings war der erste Tag nicht ganz so schön. Ich hatte nämlich keine Decke dabei. Ich hatte gedacht, es werde nicht so schlimm, weil es ja noch Sommer war. Aber in der Nacht wurde es sehr kalt und ich konnte deswegen nicht so gut schlafen. In den ersten Tagen hatte ich kein Internet, da die Netzwerkverkabelung für mein Zimmer noch unvollständig war. Gott sei Dank hat eine Mitbewohnerin ihr WLan mit mir geteilt. Sonst hätte ich meine Univeranstaltungen, die während der Coronazeit online liefen, nicht besuchen können.
Damals durften die Studenten aus verschiedenen Fluren trotz Corona noch etwas gemeinsam machen. Einige Veranstaltungen, bei denen ich dabei war, waren Open Stage, Scholloberfest und Escape Room. Beim Open Stage hatte ich einen kleinen Auftritt auf der Bühne. Jeder konnte da etwas singen oder Theater oder ein Instrument spielen, je nachdem. Auf dem Scholloberfest haben wir zusammen gegessen, getrunken, getanzt und gesungen – das war wirklich wie ein Super Mini Oktoberfest. Wegen Corona durfte es leider nicht so groß sein, dass alle Bewohner daran teilnehmen konnten. Ich habe in meinem Leben noch nie so viel Bier getrunken wie an diesem Tag – 2 Flaschen. Deswegen bin ich schon früh ins Bett gegangen. Ich war so müde.
Die Escape Room Veranstaltung von den Tutoren war eine sehr kreative Idee. Ich habe mit 4 Bewohnern von einem anderen Flur zusammen gespielt. Aus dem Gemeinschaftszimmer haben wir ein gruseliges düsteres Zimmer gemacht – mit Zombies und Geistern. Einmal habe ich mich ganz furchtbar vor einem Studenten als Geist in der Ecke erschrocken. Aber danach konnte ich sehr lachen, als ich sah, wer der Geist war.
Das sind die schönen Aktivitäten im Wohnheim, an denen ich teilgenommen habe, bevor die Corona-Situation schlimmer wurde. Jetzt sind nur noch Veranstaltungen zwischen Flurmitbewohnern erlaubt, wie z. B Geburtstagspartys, Zimmerhopping, Spielabende oder Kinoabende. Beim Zimmerhopping haben wir jedes Zimmer aus dem Flur besucht und etwas zusammen gemacht, wie zum Beispiel Essen, Trinken, Tanzen oder Spielen. Aus meinem Flur feiern wir immer, wenn jemand Geburtstag hat. Ich habe vor ein paar Tagen meinen Geburtstag gefeiert. Das war mein erster Geburtstag im Schollheim und auch mein erster Geburtstag, den ich gefeiert habe, seitdem ich in Deutschland bin. Deswegen war das von großer Bedeutung für mich. Einige haben sogar meine Lieblingsgeburtstagstorte gebacken. Am Ende hatten wir sogar 3 Torten und noch einen vietnamesischen Kuchen von mir und somit eine Kuchenparty. Das war total nett und hat mich sehr gefreut.
Sehr schön sind diese Erlebnisse im Schollheim. Jetzt wo ich diesen Text schreibe, sind wir immer noch im Lockdown. Wie lange es so bleibt, weiß ich nicht. Es beeinflusst unser Leben, aber nicht unser schönes Zusammenleben.